Wenn es nach der Georg Sahm GmbH & Co. KG, einem in Eschwege ansässigen Unternehmen für innovative Spultechnologie, geht, dann könnte der Weg in die digitale Zukunft nicht schnell genug vonstattengehen. Insbesondere, wenn es sich darum dreht, Werkzeuge und Maschinen optimal zu verwalten oder generell mehr Speed und Perfektion am Arbeitsplatz zu generieren. Maßgeblichen Anteil daran hat Connected Manufacturing der Hoffmann Group auf der einen Seite und auf der anderen ausgerechnet ein Mann, der alles andere ist, nur kein „Digital Native“. Sein Name: Volker Schmiedel. Sein Alter: 60 plus, also kurz vor dem Renteneintritt. Seit dem 15. August 1978 ist er bei Sahm beschäftigt – über vier Jahrzehnte hat er als Programmierer und Fertigungsleiter die Erfolgsgeschichte der Firma wie kaum ein anderer geprägt. Dazu gehört für ihn – damals wie heute – auch, stets am Puls der Zeit zu sein und moderne Technologien auszuprobieren und zu installieren. „Der Schritt in die Digitalisierung“, so Schmiedel, „hatte für mich von Anfang an etwas Attraktives, weil es einfach Spaß macht, an Dingen zu arbeiten, die die Firma voranbringen. Um mit den jungen Leuten mithalten zu können, habe ich außerdem regelmäßig verschiedenste Weiterbildungsmaßnahmen durchlaufen. Manches hat vielleicht wegen meines fortgeschrittenen Alters bei mir etwas länger gedauert, bis ich es intus hatte, aber dank meiner Neugier für alles Neue und dem Spaß an der Sache bin ich immer am Ball geblieben.“
Große Freude bereitet Volker Schmiedel in diesem Zusammenhang auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Hoffmann Group, die bereits vor einigen Jahren mit dem Bezug von Garant-Werkzeugen – etwa Gewindebohrern, Wendeplatten, Bohrstangen – begann und sich mit dem Einsatz des innovativen Werkzeugabgabesystems GARANT Tool24 fortsetzte.
Als dann 2021 die Hoffmann Group mit dem intelligenten Verwaltungs-Tool Connected Manufacturing auf Sahm zukam, war man dort sofort Feuer und Flamme und fing umgehend an, die Werkzeuge mit Chips zu serialisieren. Dabei kam es Schmiedel zugute, dass er bei seinem Arbeitgeber viele Freiheiten genießt, um das Unternehmen zu modernisieren und Abläufe zu optimieren.
Wer neue Wege beschreitet, der muss so manches Mal darauf gefasst sein, dass die Umstellungen der Prozesse mit Komplikationen verbunden sind und eben nicht sofort alles so läuft wie gewünscht. Um dem vorzubeugen, fand die Einführung im engen Austausch mit den Fachleuten der Hoffmann Group statt, so Schmiedel: „Wir fühlten uns von Anfang an gut aufgehoben und bestens betreut. Für den reibungslosen Ablauf sorgten auch die regelmäßigen wöchentlichen Treffen. Dort konnten beide Seiten den jeweiligen Status quo überprüfen.“ Und Maximilian Lange, Schmiedels designierter Nachfolger als Fertigungsleiter, ergänzt: „Wir pflegen zu den Mitarbeitern der Hoffmann Group eine Art freundschaftliche Beziehung, in der jeder Partner offen und ehrlich alles anspricht. Sollten dennoch einmal Probleme auftauchen – was selten der Fall ist – werden diese umgehend geklärt.“
Diese hervorragende Zusammenarbeit hat bereits erste Früchte getragen. So wirkte sich Connected Manufacturing besonders in den Bereichen Prozesssicherheit, Schnelligkeit und Effektivität sehr positiv aus. Im Moment geht es darum, die Werkzeugeinstellung in Connected Manufacturing einzubinden, das heißt: Das Anlegen der Werkzeuge, das Serialisieren der Vorrichtungen sowie das Anbinden an das neue ERP-System, das erst im letzten Sommer angeschafft wurde. Doch das ist erst der Anfang. Als mittelfristiges Ziel wurde bei Sahm ausgegeben, dass die Fertigung nahezu papierlos verläuft. Dazu Lange: „Komplett digital wird dies vermutlich nicht abbildbar sein. Aber angestrebt ist eine Papier-Ersparnis von rund 80 Prozent, was ich für einen sehr guten Wert halte.“ Darüber hinaus ist geplant den GARANT Tool24 anzubinden. Zudem sollen die Laufkarten für jeden Artikel über Connected Manufacturing abgebildet werden. Die aktuellen Pläne, auch die Messmittel in die Werkzeugverwaltung einzubeziehen, sind bereits in vollem Gange.
Was die digitale Weiterentwicklung betrifft, hebt sich Sahm stark von seinen MitbewerberInnen ab; man spielt auf diesem Terrain sogar eine Art Vorreiterrolle. Und wie Maximilian Lange ist sich auch Volker Schmiedel sicher: „Für mich ist Connected Manufacturing erst der Anfang und der einzig richtige Weg in die Zukunft, denn in Connected Manufacturing schlummern noch unendlich viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Bisher haben wir erst einen Bruchteil davon überhaupt ausgeschöpft.“ Auf der Zielgeraden seiner beruflichen Laufbahn freut sich das Sahm-Urgestein, das im August 2023 sein 45-jähriges Dienstjubiläum feiert und nach wie vor großen Spaß an der Umsetzung digitaler Technologien hat, auf die nächsten Jahre mit der Hoffmann Group: „Ich bin schon sehr gespannt, was in puncto Connected Manufacturing noch alles möglich sein wird.“
Die zur österreichischen Starlinger-Gruppe gehörende Georg Sahm GmbH & Co. KG ist ein international tätiges Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Spulmaschinen und Wickler für unterschiedliche Anwendungsbereiche spezialisiert hat. Dort werden unter anderem auch die Sicherheitsstreifen für die Geldschein-Industrie aufgespult. Am Standort im nordhessischen Eschwege sind rund 200 Mitarbeiter beschäftigt, die mit Leidenschaft und Kompetenz Sahms exzellenten Ruf als Spultechnik-Spezialist und Technologieführer für Hochleistungsfasern, Karbonfasern sowie geschnittene Folienbänder für den Converting-Bereich jeden Tag aufs Neue festigen und globale Standards setzen. Sahm denkt dabei immer einen Schritt weiter und bietet ganzheitliche Lösungen für vor- und nachgeschaltete Prozesse.